Entwicklungen im Landkreis Kassel

Wie sieht die Bevölkerungsgeografie im Landkreis Kassel aus? Wandern Menschen ab? Wie versucht man, dem entgegenzuwirken?

 

In Zusammenarbeit mit unserem Kooperations- partner haben wir die regionalen Entwicklungen im Landkreis Kassel einmal genauer unter die Lupe genommen. Dabei haben wir schnell bemerkt, dass der Landkreis Kassel mit seinen derzeitigen Entwicklungen und Prognosen gegenüber den nationalen und internationalen Bevölkerungsentwicklungen keine Ausnahme macht. Viele Entwicklungen, die sich allgemein abzeichnen, sind auch im Landkreis Kassel zu entdecken. So ist auch in Nordhessen der Demografische Wandel eine Entwicklung, die sich bemerkbar macht. Ebenso wie die Menschen im Landkreis älter werden, werden die Menschen gleichzeitig auch weniger. Das heißt, dass nicht mehr genug Kinder geboren werden und die Reproduktionsrate wird nicht mehr erreicht. Für den Bevölkerungsschwund des Kreises bedeutet das bis 2030 ein Minus von rund 12%, und bis 2050 Einbußen bis sogar 20%.


Jedoch trägt auch die Abwanderung junger Menschen und Familien erheblich dazu bei. Sie erliegen häufig dem Sog der Stadt, wo man die Kulturlandschaft, Bildungsangebote, Ausbildungs- und Arbeitsplätze vorfindet. Oft ist es gar so, dass sich Studenten dazu entschließen, nicht in Kassel zu studieren, sondern gänzlich aus der Region abwandern und so dem Landkreis für immer verloren sind. Man kann meist nicht sagen, dass sie später zurück in die Region kommen, denn nach abgeschlossenem Studium wird auf dem deutschen oder europäischen Markt nach einer attraktiven Arbeitsstelle gesucht.

Während es bei den Schulabgängern fast immer das Studium ist, das sie aus dem Landkreis treibt, so gibt es für Menschen im Berufsleben, die abwandern, oft den Grund des besseren Arbeitsplatzes, den man eben da findet, wo es Arbeit zu erledigen gibt. Das ist da, wo viele Menschen leben, also in den Städten und Ballungsgebieten. 

Mit dem sogenannten Dorferneuerungs- programm versucht der Landkreis Kassel Anreize zu schaffen, die auch junge Familien wieder dazu bewegen sollen, sich in den Dörfern im ländlichen Raum niederzulassen. Dabei ist es Ziel, die Dörfer attraktiv zu halten, bzw. attraktiver zu gestalten. So können Erhaltungsmaßnahmen z.B. an Gebäuden vom Landkreis gefördert werden.

Angesichts der Prognose des Verlustes von 32.000 Bürgern bis 2050 sind Maßnahmen wie das Dorferneuerungsprogramm auch dringend nötig.

aktualisiert: 31.05.2013

SozialForscher
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