Warum gehen wir in die Stadt?

Schon immer galt die Stadt für die Menschen als ein Symbol besseren und freien Lebens.Wir haben uns gefragt, warum das so empfunden wird.

Finanzielle Anreize und dieses Empfinden, in der Stadt einen höheren Lebensstil erreichen zu können, schienen uns Ursachen von hohem Gewicht zu sein.

 

Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass das Leben auf dem Land schlichtweg unpraktisch ist. Für Schüler ist es der Weg zur Schule, der oft nur schwierig zurückzulegen ist, für Erwerbstätige der mitunter lange Weg zur Arbeitsstelle, und deswegen sind für alle Menschen die Lebensunterhaltskosten oft teuer, weil Wohnort, Arbeitsstelle, Schule und Einkaufsläden disloziert sind.

 

In den Städten ist jedoch das exakte Gegenteil der Fall. Wohnort und Arbeitsstelle liegen auf engem Raum dicht beieinander. Oft ist diese Tatsache eine Ursache, warum erwerbstätige Menschen in den Städten leben und arbeiten.

 

Die Stadtbevölkerung ist aber auch von den jungen Menschen geprägt, die in den Städten das wesentlich vielseitigere Bildungsangebot in Anspruch nehmen.

 

Wo stehen denn die Universitäten und Bildungseinrichtungen, die den jungen Menschen eine erfolgreiche Zukunft versprechen? Natürlich in den Städten. Auf diese Entwicklungen ist es auch zurückzuführen, dass in den ländlichen Regionen Häuser zunehmend unbewohnt bleiben.

 

Die Städte scheinen den Menschen das zu bieten, was sie suchen; gute Aussichten in die Zukunft. Und das tut sie durch das attraktive Angebot, Wohnort, Bildungsstätte und Arbeitsplätze an einem Ort zu haben.

 

Auch sind die Städte große wirtschaftliche Triebkraft, die mit zunehmender Einwohnerzahl stetig wächst und für eine wohlhabende Region sorgt. Industrie und Finanzwesen sind in der Stadt gleichermaßen vertreten, und ziehen durch ihre Wirtschaftsstärke die Menschen oft in Massen an. Die Menschen suchen nach Wohlstand und in Folge dessen natürlich nach den Orten, wo sie glauben diesen erreichen zu können.

 


Soziale Probleme entstehen

Leider zeigen Vergangenheit und Gegenwart, dass die Stadt keinesfalls das soziale Ideal erfüllt. Denn in jeder Stadt gibt es neben den wohlhabenden Vierteln auch die so genannten „sozialen Brennpunkte“ oder gar Elendsviertel. Warum sie überhaupt entstehen ist ein Prozess, der durch das Verlangen vieler Menschen angetrieben wird:


Die Menschen die die notwendigen finanziellen Mittel aufbringen können um näher Richtung Stadtzentrum oder in die wohlhabenderen Viertel zu ziehen, die sind schnell aus den Randbereichen der Stadt verschwunden. Wohnungen stehen leer, der Preis sinkt, Banken geben keine Kredite, mit denen man Modernisierungen an Häusern durchführen könnte und so bleiben die Hauseigentümer mit ihren Häusern hinter der Zeit, können ihre Wohnungen nur zu geringen Preisen vermieten. Am Ende bleiben in diesen Vierteln einer Stadt nur noch diejenigen Menschen, die es sich nicht mehr leisten können, von dort fortzuziehen, auch wenn sie vielleicht wollten.


 

Die sozialen Differenzen, die sich zwischen dem wohlhabenden und dem „bildungsfernen“ Stadtbewohner zeigen, entstehen also nicht aus einer Laune heraus, sie ergeben sich vielmehr durch die finanzielle Situation eines Stadtviertels. In diesem Teufelskreis daran zu glauben, dass diejenigen in den „sozialen Brennpunkten“ zurückbleiben scheint demnach falsch zu sein. Es ist vielmehr den natürlichen Absichten des Menschen zu verdanken, dass am Ende eben die zurück bleiben, die die nötigen finanziellen Mittel nicht aufbringen konnten.


aktualisiert: 31.05.2013

SozialForscher
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